Sicherheitswände für S-Bahnsteige

FDP beantragt bessere Absicherung, um gefährliche Unfälle zu verhindern

S-Bahn-Schubser, die andere mutwillig vor S-Bahnen stoßen, solle keine Chance haben. Unfälle mit Stürzen ins Gleisbett sollen verhindert werden. Das alles können (durchsichtige) Sicherheitswände leisten. Die FDP will sie in der Region einführen.s-bahn-bangkok-sicherheitswaende2-300In Bangkok funktioniert’s. In der Region Stuttgart müsste die Trennung von Schienen und Bahnsteigen auch zu mehr Sicherheit führen. Davon ist die FDP-Regionalfraktion überzeugt. Stürze auf die Gleise wären nicht mehr möglich. Und es wäre beispielsweise auch nicht mehr möglich, zu versuchen noch in einen anfahrenden Zug zu kommen. Beides hat schon zu tödlichen Unfällen geführt. Die FDP hat jetzt die Einstellung von Mitteln im Haushalt 2017 für die versuchsweise Einführung der Sicherheitseinrichtung für die S- und U-Bahnen in der Region Stuttgart beantragt.

s-bahn-bangkok-sicherheitswaende1-300Im Folgenden der Antrag im Wortlaut:

Verbesserte Unfallsicherheit an S-Bahn-Stationen durch Sicherheitswände

Die FDP-Fraktion stellt folgenden

Antrag

Die Regionalversammlung beschließt mit Wirksamkeit für den Haushalt 2017

  1. Der Verband Region Stuttgart berichtet über die Entwicklung der Unfallzahlen an den vom VVS genutzten Schienenstrecken in den Jahren 2010 bis 2015 und die aktuelle Entwicklung bis Mitte 2016 sowie über die Entwicklungen der Selbsttötungen beziehungsweise Versuchen im gleichen Zeitraum.
  2. Der Verband Region Stuttgart stellt im Haushalt 2017 einen Betrag von 200.000 Euro als erste Tranche für ein Konzept zur Einführung durchsichtiger Sicherheitswände in den S-Bahn-Stationen bereit, die die Bahnsteige gegenüber den Gleisen abschirmen und so Stürze oder Sprünge auf die Gleise oder das Aufspringen auf anfahrende S-Bahn-Züge verhindern. Er führt dieses Sicherheitsmodell testweise an mindestens einem Gleis des Stuttgarter Hauptbahnhofs ein und entwickelt aufgrund der dortigen Erfahrungen die weitere Vorgehensweise für die komplette Absicherung aller regionalen S-Bahn-Stationen durch solche Sicherheitswände, wenn sich diese als sinnvolle Ergänzung erweisen.   

Begründung:

Die Unfallentwicklung an den S-Bahn-Haltepunkten, aber auch die Zahl der Selbsttötungen geben nach Auffassung der FDP-Regionalfraktion Anlass zur Sorge. Der Bericht soll zeigen, wie die Entwicklungen wirklich ist. Dazu kommen Nachrichten über sogenannte S-Bahn- und U-Bahn-Schubser beispielsweise in Berlin, Hamburg oder Hannover, die mutwillig oder aufgrund psychischer Störungen andere Menschen vor einfahrende S-Bahn-Züge gestoßen haben. Als Gegenmaßnahme sind Schutzwände geeignet. Die Firma Siemens hat ein solches System beispielsweise für die U-Bahn in Bangkok entwickelt und verfügt über entsprechende Erfahrungen. Ein zweites System ist für die dortige S-Bahn im Einsatz (siehe Abbildungen unten). In beiden Fällen bieten die Wandkonstruktionen nicht nur Schutz sondern auch die Möglichkeit der Refinanzierung durch Werbeeinnahmen mittels Werbedisplays. Außerdem kanalisieren sie den Strom der Aus- und Zusteigenden perfekt. Da das System in Bangkok inzwischen schon über ein Jahrzehnt in Betrieb ist, ist es auch ausreichend erprobt. Welche Variante für unsere S-Bahn die bessere ist, wäre im Rahmen des zu erstellenden Konzeptes zu prüfen.

Hier die Berichterstattung zu Unfällen:

SWR: Tödlicher Sturz auf die Gleise

STN: Tödlicher Unfall – Mann mitgerissen

STN: Mann stürzt ins S-Bahn-Gleisbett

SchwaBo: Betrunkene werden zum Problem für die Bahn