Feinstaubmessungen in unterirdischen Bahnanlagen gefordert

Die FDP-Regionalfraktion will mindesten ein Jahr lang Feinstaubwerte im S- und U-Bahnverkehr messen lassen. Im Frühjahr 2018 hat die DEKRA gemeinsam mit den Stuttgarter Nachrichten in den Stuttgarter U-Bahnhöfen und den S-Bahn-Stationen/-Tunneln Feinstaubmessungen durchgeführt. Die waren hoch. Neue Werte fehlen.

In der Begründung des Haushaltsantrages heißt es dazu: „Im Frühjahr 2018 hat die DEKRA gemeinsam mit den Stuttgarter Nachrichten in den Stuttgarter U-Bahnhöfen und den S-Bahn-Stationen/-Tunneln Feinstaubmessungen durchgeführt. Dabei lagen die Messwerte teilweise deutlich über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter. Das Verkehrsministerium regte auf eine Kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Fabian Gramling an, die Messreihen fortzusetzen, um belastbare Werte zu ermitteln, da die Datendichte nicht ausreiche. Falls dies geschehen sein sollte, wäre es interessant, die Ergebnisse zu erfahren. Unabhängig von den ermittelten Werten sollte aber eine zwölfmonatige 24-Stunden-Messreihe gestartet werden, um Schadstoffwerte und -entwicklungen zu erhalten, die mit den für den Straßenverkehr geltenden Werten vergleichbar sind. Sollten diese niedriger sein, wäre das ein gutes Argument für die Nutzung des ÖPNV. Sollten die Werte höher liegen, sollte mit technischen Mitteln, beispielsweise Filtersäulen, wie sie bereits unter anderem am Neckartor erprobt sind, gegengesteuert werden. Unter Coronagesichtspunkten wären dabei natürlich technische Lösungen wünschenswert, die auch geeignet sind den Virengehalt an den Stationen zu senken.“

Handliche Geräte, mit denen sich der Feinstaubgehalt der Luft messen lässt, setzte die DEKRA bei der ersten Messreihe ein. Bild: Dekra

Im Einzelnen wird gefordert: Die Regionalversammlung beschließt mit Wirksamkeit für den Haushalt 2021.

  1. Der Verband Region Stuttgart berichtet, inwieweit von der Landesregierung eigener Aussage in der Landtagsdrucksache 16/4200 vom 06.06.2018 nach „gegenüber der DEKRA und den zuständigen Betreibern der Stuttgarter S- und U-Bahnen angeregt, längere Messreihen zur Luftqualität in Bahntunneln und unterirdischen Bahnhöfen zu erheben“, solche Werte erhoben worden sind und wenn ja, wie die Ergebnisse aussehen.
  2. Der Verband Region Stuttgart startet möglichst zum 1. Januar 2021, spätestens am 1. April 2021 ein mindestens zwölfmonatiges Messprogramm in den unterirdischen U- und S-Bahnstationen, das die aktuellen Feinstaubwerte ermittelt. Die Daten sollten mit den an den von der LUBW betriebenen Messstationen erhobenen Werten vergleichbar sein und in einer 24/7-Messreihe erhoben werden.

Die Werte sollten, soweit technisch möglich, direkt auf Anzeigetafeln an den Stationen für die ÖPNV-Benutzenden erkennbar sein.

  1. Der Verband Region Stuttgart prüft gegebenenfalls, ob Reinigungstechnik wie die am Neckartor eingesetzten Reinigungsfilter in den genannten Stationen eingesetzt werden kann, um den Feinstaubgehalt auf einen Tagesmittelwert analog zu dem für den übrigen Verkehr geltenden Tagesmittelwert oder sogar niedriger zu senken.
  2. Die Geschäftsstelle prüft, ob ein Betrag von 100.000 Euro für die erste Messreihe im Jahr 2021 und für eine daraus eventuell folgende erste Ausstattung mit Filtern ausreichend ist und stellt diesen in den Etat 2021 ein. Die Geschäftsstelle prüft, ob für ein solches Vorgehehen gegebenenfalls Mittel des Landes in Anspruch genommen werden können und informiert über deren Höhe.

Bericht in den Stuttgarter Nachrichten am 13.05.2018